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17.05.2019 - Gambia-Abend

bunt, interessant und sehr eindrucksvoll

Renate Neubürger, © ak-asyl

Am 17. Mai fand im evangelischen Gemeindehaus der vielfach angekündigte Vortragsabend über Gambia statt. Frau Renate Neubürger, die im Arbeitskreis Asyl in Wolfschlugen tätig ist und dort schon viele Männer aus Gambia begleitet und unterstützt hat, wollte sich einfach selbst ein Bild vom Land Gambia machen.

Deshalb reiste sie im Jahr 2018 zusammen mit anderen Mitgliedern verschiedener Asyl-Arbeitskreise des Landkreises in das kleine Land in Afrika. Schon bei dieser ersten Reise war sie begeistert von der bunten Lebensfreude der Menschen und der wunderschönen Natur. In Deutschland angekommen befragte sie viele ihrer betreuten Schützlinge genauer, warum sie dieses schöne Land verlassen haben und wieso sie keine Chance für sich in Gambia sehen können.

Auch beschäftigte sie, dass in der Presse immer wieder von Projekten berichtet wird, die den Rückkehrern nach Gambia den Wiedereinstieg erleichtern sollen. Um sich über genau diese verschiedenen Hilfsprojekte selbst ein Bild zu machen, machte sie sich Anfang dieses Jahres noch einmal auf den Weg nach Gambia.

Am Vortragsabend berichtete sie detailliert und kompetent von ihren Erfahrungen und stellte den derzeitigen Arbeitsstand von „Blue Kitchen-Projekt“, dem Brunnenprojekt in Marakissa, dem Yaribagarden und der Buschklinik sehr ausführlich und mit vielen aussagestarken Bildern vor. Auch vom Besuch des Kindergartens Mühlheims, einer Grundschule, einem Reisprojekt und der Klinik Dr. Schneider konnte sie viele Details berichten, die sie durch viele intensive Gespräche mit Mitarbeitern und Verantwortlichen vor Ort führen konnte. Unterstützt bei der Idee, alle Eindrücke in einem Vortrag zu bündeln wurde Frau Neubürger von Wolfgang Adams. Auch er ist aktives Mitglied im Arbeitskreis Asyl in Wolfschlugen und er war es, der die über 3000 Fotos der beiden Reisen sichtete und zu einem kurzweiligen und sehr aufschlussreichen Bilderreigen zusammengestellt hatte.

© ak-asyl

Insgesamt lauschten etwa 25 interessierte Gäste der beeindruckenden Erzählung von Frau Neubürger und erhielten viele Informationen über die Geographie, die Kultur, die Natur und die vielen Besonderheiten, die das kleine Land Gambia – es entspricht etwa der Größe Schleswig Holsteins – so einzigartig macht.

Mittlerweile rückt Gambia gerade wegen der herrlichen Natur in den Fokus von Touristikanbietern. Hier bräuchte sich das Land laut Frau Neubürger wirklich nicht verstecken, aber sie hat den Menschen vor Ort den Rat mitgegeben, den zukünftigen Gästen adäquate Unterkünfte bereitzustellen. Denn der Standard des Lebens in Gambia ist geprägt von Armut und notdürftig zusammengezimmerten Provisorien. Um all die Schattenseiten des Landes darzustellen, reichte der Abend nicht aus. Eindrücklich wies Frau Neubürger aber darauf hin, dass die Menschen auf die Unterstützung und praktische Hilfe durch die EU-Ländern angewiesen sind. Sehr klar formulierte sie auch ihre Erkenntnis, dass die jungen gambischen Männer, die ja auch in Oberboihingen leben und arbeiten, dem Land Gambia gerade dadurch sehr helfen: sie leben in Deutschland nämlich äußerst bescheiden und schicken ihr erspartes Geld heim zu ihren Familien. Und die können sich durch dieses Geld dann eine kleine Existenzgrundlage schaffen und ihren Lebensstandard ein klein wenig verbessern. Weil dies oft nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist, hat Frau Neubürger den Verein „Demaro-Gambiahilfe“ gegründet. Der Name ist das gambische Wort für „Leben“ und das ist es, was Frau Neubürger und die Vereinsmitgliedern in Gambia durch konkrete Hilfsmaßnahmen unterstützen wollen.

© ak-asyl

Viele Gäste des Vortages wollten gerne ihren Teil hierzu beitragen und so konnte sich Frau Neubürger am Ende des Abends über eine sehr großzügige Spende an den Verein bedanken.

Frau Ingrid Vogel, die Sprecherin des Arbeitskreis-Asyl Oberboihingens, beschloss den bunten und sehr interessanten Abend mit einem Dank an Frau Neubürger für deren Engagement in Gambia, dafür, dass sie in Oberboihingen immer noch ihre ehemaligen Schützlinge unterstützt, und natürlich für den eindrucksvollen Powerpoint-Vortrag.

c.f.

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